wenn bürgers sich barrikaden errichten

wenn ich auf informellem streifzug durch die gegend-wärtigen zeitungen mich befinde, bleibt mir zu letzterer zeit was hängen, oberstübchenorts: bürgers wehren sich mal wieder. zumindest, wenn es um windräder und asylbewerber geht. genauer gesagt, sie wehren sich dagegen.

für 3000 euro den quadratmeter, klagte jüngst einer, habe er sich einen bauplatz gekauft. und den dann für unbekannt viele stecken bebaut. vermutlich aber durchaus repräsentativ. weil er sich nicht mit mietzahlungen belasten wolle im alter. und jetzt gedenke die kommune, vertreten durch bürgermeister und gemeinderat, im nebenan ein asylbewerberwohnheim einzurichten. man möge allein den wertverlust der immobilie sich ausmalen.

in solchen kategorien indes gebricht’s mir an phantasie für die ausmalerei. ich frag mich nur, von welchem quadratmeter-preis an ein asylbewerberwohnheim überhaupt akzeptiert werden muss.

andern-naheorts befürchtet eine anliegerin neidhammeleien der sachbeschädigenden art, wenn so einen asylbewerber ihren glanz-gewichsten mercedes auf der strasse stehen sieht. wär eine parkreihe voller opel dagegen wohnheim-kompatibel?

wecken lässt sich bürgers zorn, wie bereits angedeutet, auch gerne durch die ankündigung, irgendwo auf der höh ein windrad nicht nur zu errichten sondern im anschluss auch noch in betrieb zu nehmen. oder zwei. oder mehr.

wir leben innerhalb der 50 kilometer-zone um ein atomkraftwerk. wenn das mal in die binsen geht, werden sie unsere schöne heimat ein paar hundert jahre meiden. zwecks der strahlenden strahlung. juckt indes kein schwein. aber so ein windrad – da bauen sich bürgersfrau und –mann die barrikaden im zweifelsfall selbst, um anschliessend auf dieselben zu gehen.

ausgleichend wie ich nun mal bin, empfehle ich einen kompromiss. das wörtchen „heim“ im asylbewerberheim kommt ja – vorsichtig formuliert – eh beschönigend daher. hängen wir die künftigen bewerber doch gleich an die windräder. in hängematten, versteht sich. wir sind ja keine unmenschen.

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