eigentlich, freundest du dich mit dir an

DSC_4791ein dach weiter klafft der nachbar sein fenster. im tümpelteich nahe des flusses sonnen sich zwei schildkröten auf totem holz. scheinen sich ihres lebens zu erfreuen. herbst berichtet von berückenden farben. beschreibt rot, braun, gelb und grün. schattierungen übertreffen deine phantasie.

wenn’s stille ist am waldesrand, dann kannst du die stille hören. und riechen. kräftig. ein warmes gewand. nie hält die zeit so inne wie im herbst. der hauch einer ahnung raschelt. dieser moment, genau dieser, beschert dir ein stück ewigkeit. einen augenblick lang, vielleicht zwei. länger währt sie nicht. die ewigkeit.

auf den friedhöfen begegnen dir die geister. reden zu den lebenden. ermutigen sie zum gespräch. kein gott wagt sich dazu. er will nicht stören. spielt keine rolle, ob es ihn gibt.

gewaltloser krieg gegen den winter. herbst wird ihn verlieren. wenn’s gut geht, wird  winter mit flocken auf uns zielen. vielleicht aber auch mit dieser wolke aus feucht und kalt. die die seelen zum winterschlaf in die gräber zurücktreibt.

dieser oktober, der dir so oft als monat von schierer banalität begegnete, gesellt sich als wunder-mond zu deinen tagen. besternt die nächte. zündelt um ein letztes, wärmendes feuer. eigentlich, freundest du dich mit deinem ich an, eigentlich geht’s dir gut.

 

 

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