ein arsch, der citroën fährt

Citroen-2CV_Spcial_1979_800x600_wallpaper_01citroen-gs-club_key_5 citroen smc6 beim heiligen ziegen-udo, auf face-book, werden grad – unter anderem – reminiszenzen ausgetauscht. wer fuhr wann welches auto. par bleu, das ist mal ein superbes thema. weil: ich hab eine grosse schwäche für autos. und ein noch grösseres faible, drüber zu reden. oder zu schreiben.

dass ich das bislang eher weniger ausgelebt habe hier, liegt am schlechten gewissen. über autos sich auszulassen, das überlässt der ökologisch zweit-lackierte umwelt-mobilist vorsichtshalber den auto-motor-und-sport-abonnenten (bin ich nicht) oder adac-mitgliedern (bin ich auch nicht). obwohl: der adac hat ja grad eher probleme mit der arithmetik.

sei’s wie’s sei. oute ich mich also als auto-freak. ganz allgemein. aber auch im besonderen: ich fahr völlig ab auf franzosen und dabei wiederum auf kaleschen aus den fabrikhallen des herstellers citroën. wohl war’s mal auch ein 1,7-liter opel-rekord mit zeilentacho und lenkrad-schaltung. oder ein strich-acht ohne servo. das käfer-cabrio auf 16 zoll 195-er schlappen war auch dabei (einschliesslich recaro-sitz und sport-lenkrad). ein dreier mazda ist mir mit doppeltem überschlag mal eine böschung runtergeplumpst, kaum dass ich die voll-kasko gekündigt hatte.

ein paar geplatzte zylinder-köpfe von bmw finden sich in der auto-biografie und natürlich auch das ewig durchgeknallte steuergerät des audi, nachdem eine damals befreundete die original-batterie durch ein sonderangebot ersetzt hatte. aber über allen thronen die vier citroëns aus der sprit-geschwängerten ruhmeshalle.

der erste, logisch, war ein 2cv. 16 ps, fliehkraftkupplung und mit tapeten-farbe hatte ich der ente ihren kosenamen auf die heck-klappe gepinselt: mach eins. die fähigkeit zum überschall wurde in flensburg dokumentiert: in 13 monaten zwölf punkte wegen überholens im überholverbot und überhöhter geschwindigkeit. ohne sch(w)eiss.

dem intermezzo auf einem nsu tts folgte der citroën gs. erstmals federte hydropneumatik und die aktuelle vitesse zifferte hinter der lupe. die liaison beendet hat schleichende fäulnis. nix, aber auch gar nix am auto war vor rost gefeit (geveit?). als während der fahrt das rechte vorderrad wegbrach, war fini mit l’amour.

irgendwann stand dann der sm vor der wg-tür. karosserie, fahrwerk, sonstiges von citroën. der sechszylinder von maserati. ein hingucker par excellence, vor allem wenn du versucht hast, gerne auch in der tiefgarage, die defekte elektrik durch banales anschieben auszubremsen. spätestens seither weiss ich, was schadenfreude ist.

aber wenn die sänfte rollte – quel bonheur. offene schaltkulisse, statt bremspedal eine art blasebalg und natürlich, wie schon beim ds und damit lange vor allen anderen, abbiegendes halogen-licht. bei gediegener fahrweise schlürften die sechs zylinder 20 liter auf hundert. und weil der liter super damals wahnwitzige 60 pfennige kostete, war der unterhalt irgendwann nicht mehr aufzubringen.

was folgte, war mehr oder weniger durchschnittsware. ich sag’ nur: passat variant. oder zwei-zwanziger diesel. nett, gut ausgestattet. bis dann auf dem gebrauchtwagenhof des citroën-vertragshändlers dieser c6 stand. da gab’s kein halten mehr, zumal der freundliche verkäufer meines vertrauens für die e-klasse noch einen ganz ordentlichen preis machte. noch nie hab ich ein auto so lange gefahren. und toujours freu ich mich, wenn ich s’ärschle ins fauteuil bette. statt eines wechslers eine festplatte, auf die 80 cds passen. die innenausstattung spiesser-beige und kürzlich hab ich festgestellt, dass sich das lenkrad eben doch verstellen lässt. elektrisch. vorne rechts gibt’s einen reserve-aschenbecher, falls der in der mitte voll ist. im fond stehen zwei zigaretten-anzünder zur auswahl. ausserdem umschmeichelt mich, falls ich mal fahren lasse, auch auf der rückbank das gewärm einer sitzheizung.

damit keine missverständnisse aufkommen: bloss weil ich so eine geniale kiste gelegentlich gegen den randstein setze, bin ich kein toller typ. wenn ich schon vor dem c6 ein arsch war, bin ich es jetzt immer noch. aber ein arsch, der citroën fährt.

 

 

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2 Antworten zu ein arsch, der citroën fährt

  1. Olaf sagt:

    Was für ein schöner Artikel! Herzlichen Willkommen im Club der Ärsche mit Rädern.

    Besonders gefällt mir ja der Grüne. Wat’n chices Teil! Die ewig lange Motorhaube, die leicht geschwungene Seitenlinie und die elegant eingepackten Hinterschuhe. Ein geniales Design.

    Persönlich stehe ich ja auf Autos aus’m Norden, was die Anzahl der Marken mittlerweile recht übersichtlich macht.

    Mein Eigen nennen konnte ich bisher: einn 1200er Lada, einen Trabant Kombi in Blau und mit Mäusekino!, einen Golf II mit 54 PS Saugdiesel (den ich sage und schreibe selbst knapp 540.000 Km mit nur einem Motor gefahren bin und zwei Volvo V40. Für die größeren Schwedenkoffer hat es bisher noch nicht gereicht. Das wird schon noch, wenn ich erstmal Rentner bin. ;o)

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