Trümmerbrüche

So früh am Morgen ist es nicht heller als zur Nacht dunkel. In nebenan der Reinigung brennt schon noch Licht. Ein früher Autofahrer blinkt rechts ran. Beifahrerseits durchs Fenster Kontakt zu kapuztem Fußgänger. Kommt jetzt schon die Müllabfuhr. Wöchentliche und zweiwöchentliche Leerung. Als die S-Bahn pünktlicher. Kapuze fußgeht weiter.

Baustellenwärts Ruhe vorm Sonnenaufgang. Eisen binden winters geht unter die Haut. Rentenreif mit dreiundsechzig. Hilft gesetzliche Schneeverreifung nicht dagegen. Nur fünfundvierzig Sommer. Gesetzliche Einzahlung.

Gegenüber durchs Fenster – Zeichentrickserei. In HD. Aber auch zu mittag, möglicherweis’ ganztägig. Andern programms um selbe Zeit. John Wayne hauptdarstellt heldenmässig. Überlebt aber. Nebendarstellend auch Helden, aber nur die Weissen. Japsen sind böse, totmachen die Nebendarsteller. John Wayne überlebendigt, verlustet tragischerseits  indes Sanitäterinnen-Liebe mit klarer Stimme. War gut fürs durchhalteparolen.

Denkst dir schon. Kriegsfilm-Sendung an der Biegung war’s. Zwischen Nacht und Tag. Sogar schwarz-weiß. Allerdings ohne schwarz. Solch behäutete Menschen durften amerikanischerseits schon sterben in den großen Kriegen. Aber nicht in weißen Truppen dienen. Obwohl Neger-Blut auch totrot.

Wahrhaft-Barde Wilfried, mal aus Österreich ein Guter, prustet: Mitten im Winter kann’s das geben – Sommerzeit. Recht hast, Rocker. Kann aber auch Tiefeis sein. Zur Seele hin. Und an der Baustelle. Klopfen sie jetzt Schalbretter vom Beton. Vielleicht gar fest verbabbt. Baufrost, nicht bofrost.

Manchmal, wenn du dann doch noch liest, was du da so zusammengeschrieben hast an syntaktischen und semantischen Trümmerbrüchen, fragst du dich: Warst du besoffen, waren gar bewusstseins-verändernde Substanzen im Spiel? Du kannst reinen Herzens schwören: Weder noch. Ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen ist – wer weiß?

 

 

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