die kippen und die dresden dolls

seit zweieinhalb stunden rätsle ich, warum meine kippen verkehrtherum – also mit dem filter nach links – in der dose liegen. dann komm ich drauf: die dose ist falsch ausgerichtet. deckel nach vorne statt nach hinten. da kann auch der stärkste nuckel nicht gegenhalten. 150 minuten, um das rauszukriegen. beim demenz-test in der ambulanten psychiatrie gibt’s dafür minus-punkte.

das gibt mir, beziehungsweise dem noch funktionstüchtigen cerebralen restbestand, ganz schön zu denken. weit über die eigentliche erkenntnis hinaus. eine halbe schachtel bis du richtig trichterst, das macht traurig. wütend. nachdenklich sowieso. und wenn’s nicht so ernst wäre, wär’s zum lachen.

zur ablenkung empfiehlt der arzt deines vertrauens die “dresden dolls”. auf die treffen die attribute traurig, wütend, nachdenklich und lustig ebenfalls zu.

“karg”, hat der grosse andré heller mal wort-gefunden, “karg wie die spuren eines raben im schnee”. karg ist auch die besetzung der dresden dolls. amanda palmer, gesang und piano, brian viglione schlagzeug oder gitarre. dran auszusetzen ist nix. da fehlen weder bass noch bläser, es braucht keine back-ground-dohlen und erst recht keine streicher. so wie’s ist, ist’s mehr als gut. da ist rhythmus drin, drive, charisma. die palmer legt das fundament, singt aussergewöhnlich und der viglione versteht auf dem schlagzeug zu musizieren, wie selten einer.

nach eineinhalb stunden dresden dolls hab ich mich dann auch mit meinen geistigen defiziten, das nikotin-depot betreffend, versöhnt. fragt sich nur, was der nächste ausfall mit sich bringt.

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