eva cassidy – die unerhörte

sie arbeitet als gärtnerin in einer baumschule. nebenher macht sie musik, ebenfalls in washington d.c. eva cassidy.

ihre stimme ist nicht so klar wie die von joan baez. nicht so rau wie die von judy henske. ihre stimme ist schlicht eine der grössten. so natürlich wie eine wildrose.

cassidy hat einen gewissen namen in den clubs ihrer heimatstadt. wahrscheinlich kann mit dieser inbrunst und lust musik nur die leben, die letztlich unbekannt bleibt.

eva cassidy, geboren im februar 1963 stirbt im november 96 an hautkrebs. zehn monate zuvor das konzert in einem dieser clubs. „live at blues alley“. davon gibt’s die cd und das video.

jazz-standards, immergrüns des blauen blues, seelenvoller soul. meisterwerke von grössen wie t. bone walker, irving berlin, billie holliday oder curtis mayfield. unaufgeregt intensiv. wenn’s so was wie musikalische meditation gibt, dann ist eva cassidy die zen-meisterin.

wie’s die traurigen geschichten des geschäfts erzählen: nach ihrem tod verkaufen sich die wenigen platten eine zeit lang richtig gut. ein im studio erzeugtes duett mit katie melua, „what a wonderful world“, bringt’s neun jahre nach ihrem tod in england auf platz eins.

aber alles in allem bleibt die cassidy unerhört unerhört. zumindest hierzulande, wo peter maffay oder helene fischer die szene beherrschen. die es zusammen auf weniger seele bringen als eva cassidy allein beim eingestrichenen „a“.

ich bettle selten um was. aber wenn du mal eine drei viertel stunde erübrigen kannst, hör dir das nachfolgende an. wenn nicht, wenigstens eine nummer. bitte.

Dieser Beitrag wurde unter biografien, der hammer!, kultur, kunst, musik abgelegt und mit , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert