mano solo

mano solo schuf wundersame skulpturen, malte verrückte, real-surreale bilder. als er von seiner HIV-funktion erfuhr, entdeckte oder befreite er sein talent als musiker, komponist, poet und sänger. wütend, trotzig, deutlich, ohne scheu, dem tod zugewandt. frei wie nur der sein kann, der die endlichkeit seines lebens klar vor sich sieht.

“je suis venu vous voir” – das abschiedslied an die freunde. “ich bin gekommen, euch zu sehen, ehe ich gehe.” er tröstet die, die um ihn tränen vergiessen werden. “ich werde lebendig sein in eurer welt, die für’n arsch ist.” “der kampf” singt er, der seine konzerte mit der forderung “vive la revolution” beendete, “der kampf geht weiter”.

für uns mag er zu früh gegangen sein. vor der zeit, wie der grosse brel. aber was zu sagen war, hatten sie gesagt. und ich glaube, dass beide, brel und solo, dem tod die feindschaft aufgekündigt hatten. “der tod ist ein feiner kerl” hat brel irgendwo gesagt. ich stelle mir vor, dass solo nach vielen jahren des haders das am ende ähnlich gesehen hat. und eins ist sicher: es waren zwei ebenfalls feine kerle, die sich der tod mit mano solo und jacques brel geholt hat. vielleicht konnte er deswegen nicht länger warten.

 

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