heil hitler, herr tischnachbar

Er sitzt beim italiener. bestellt sich eine „piddsa fruddi di marie“. für seine frau eine „ruschdika“. grölt über zwei tische hinweg, dass da ein gewaltiger unterschied sei. Zwischen den flüchtlingen heute und denen, die am ende des letzten weltkriegs in unsere haushalte zwangseingewiesen wurden. „moment mal, das waren deutsche.“ – heil hitler, herr tischnachbar. Sollst dich an deiner fruddi di marie verschlucken.

Sollte es den schwätzenden, ausweichenden, ablenkenden polit-menschen doch ernst sein? Mit der bekämpfung der fluchtursachen in den ursprungsländern? Anders ist es nicht zu verstehen. dass nämlich ein aufschrei durch die welt ging. der ttip, syrien und selbst griechenland auf die zweite seite rückte. Als nestlé und co. den vorhang lüfteten. Den blick freigaben. Auf ihre pläne zur privatisierung des wassers. zum beispiel auf dem afrikanischen kontinent. Denn wenn die wahr würden, diese pläne: das gibt einen, zwei, viele flüchtlings-tsunamis. Da würdest du dich sehnen nach einer welle.

Aber ach. Der der aufschrei war nur ein traum. Ein wunschtraum. Der albtraum vom wasser im privatbesitz dagegen wird wahr werden. Du müsstest ja ein ganzes über- und verkommenes weltwirtschaftssystem beerdigen, wolltest du das verhindern. Und wer will das schon? Der, der macht und sagen hat jedenfalls nicht. Andererseits: zum verhungern braucht der mensch drei wochen. Zum verdursten nur drei tage. Insofern hätte so eine privatisierung durchaus was humanes. Und was praktisches. In drei tagen kommt so ein flüchtling nicht mal bis ans mittelmeer.

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himmlisches ikea und irdische machtversessenheit

eigentlich glaub ich ja nicht, dass es den himmel gibt. aber falls doch, stell ich ihn mir als riesengrosses ikea-regal vor. damit behält der liebe gott den überblick und seine ruhe. ins eine fach kommen die christen, ins andere die muslime. dort die weissen, hier die seelen der schwarzen. und so weiter. und weil sich für billig geld noch zwischenböden einziehen lassen, sind diese fächer in sich unterteilt. für die fundamentalisten unter den christen diese, für die liberalen unter ihnen jene. dieses system „hosiannens“ gewährleistet, dass droben der hackel von drunten keine fortsetzung findet. – petrus verfügt an der pforte über ein eigenes system. für die einreiseberechtigten ohne hinderliche abschiebe-rückwand und für die asylbewerber mit.

von petrus zu gabriel. lass‘ ich einen zu wort kommen, der das schon vor über 50 jahren besser konnte: „man quält mich, ich soll mal einen positiven witz über die cdu-regierung machen. also gut: sie regieren sozialdemokratisch. mehr hab ich nicht drauf. und wer nicht haargenau wie die cdu denkt, fliegt glatt aus der spd.“ wolfgang, der grosse neuss, hat’s gesagt.

apropos wirtschaftsminister. da fällt unsereinem doch flugs auch der kollege finanzen ein. wenn der gabriel deutsche waffenexporte – in diesem fall – nach griechenland untersagen würde, stünde der hellenische haushalt schon ein bisschen hustenfreier auf dem papier. aber so weit will grexit-schäuble dann wohl doch nicht gehen. zum frommen jedes nationalen unternehmens drehen wir den griechen alles an – auch wenn es das letzte ist, das sie brauchen.

im freistaat bayern soll’s kein atom-endlager geben, dafür indes rüsten sie kasernen jetzt zu turbo-abschiebelagern für menschen vom balkan um. bayern ist ein schönes land. wenn man sich die bayern mal wegdenkt. oder zumindest die csu. auf alle fälle aber den herrn seehofer.

baden-württemberg hat auch ein paar schöne fleckchen. der seehofer dieses bundeslandes heisst kretschmann und zahlt seinen mitgliedsbeitrag an die grünen. wenn er wiedergewählt wird, hat er jetzt angekündigt, macht er weiter. sucht sich das volk einen anderen, hört er auf mit der politik. letzteres wäre jetzt nicht allzu bedauerlich. und insgesamt beschreibt der vorgang, was unter dem netten wörtchen „machtversessen“ zu verstehen ist.

der deutschen bank droht eine strafe von bis zu vier milliarden euro. für ein paar verstösse gegen das iran-embargo und ein bisschen geldwäsche in moskau. vielleicht werden’s auch nur hundert millionen. dass die deutsche bank deswegen künftig auf geschäfte verzichtet, die die reichen reicher und die armen ärmer macht, glaubst du wohl selbst nicht. die weissen kragen werden nur besser aufpassen. und droben im himmlischen ikea-regal wird der liebe gott wohl ein paar fächer speziell für banker freihalten.

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wenn bürgers sich barrikaden errichten

wenn ich auf informellem streifzug durch die gegend-wärtigen zeitungen mich befinde, bleibt mir zu letzterer zeit was hängen, oberstübchenorts: bürgers wehren sich mal wieder. zumindest, wenn es um windräder und asylbewerber geht. genauer gesagt, sie wehren sich dagegen.

für 3000 euro den quadratmeter, klagte jüngst einer, habe er sich einen bauplatz gekauft. und den dann für unbekannt viele stecken bebaut. vermutlich aber durchaus repräsentativ. weil er sich nicht mit mietzahlungen belasten wolle im alter. und jetzt gedenke die kommune, vertreten durch bürgermeister und gemeinderat, im nebenan ein asylbewerberwohnheim einzurichten. man möge allein den wertverlust der immobilie sich ausmalen.

in solchen kategorien indes gebricht’s mir an phantasie für die ausmalerei. ich frag mich nur, von welchem quadratmeter-preis an ein asylbewerberwohnheim überhaupt akzeptiert werden muss.

andern-naheorts befürchtet eine anliegerin neidhammeleien der sachbeschädigenden art, wenn so einen asylbewerber ihren glanz-gewichsten mercedes auf der strasse stehen sieht. wär eine parkreihe voller opel dagegen wohnheim-kompatibel?

wecken lässt sich bürgers zorn, wie bereits angedeutet, auch gerne durch die ankündigung, irgendwo auf der höh ein windrad nicht nur zu errichten sondern im anschluss auch noch in betrieb zu nehmen. oder zwei. oder mehr.

wir leben innerhalb der 50 kilometer-zone um ein atomkraftwerk. wenn das mal in die binsen geht, werden sie unsere schöne heimat ein paar hundert jahre meiden. zwecks der strahlenden strahlung. juckt indes kein schwein. aber so ein windrad – da bauen sich bürgersfrau und –mann die barrikaden im zweifelsfall selbst, um anschliessend auf dieselben zu gehen.

ausgleichend wie ich nun mal bin, empfehle ich einen kompromiss. das wörtchen „heim“ im asylbewerberheim kommt ja – vorsichtig formuliert – eh beschönigend daher. hängen wir die künftigen bewerber doch gleich an die windräder. in hängematten, versteht sich. wir sind ja keine unmenschen.

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meinungsfreiheit und selbstverstümmelung

Artikel 5

(1)   Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. …

ein bekannter, beruflich im – sagen wir mal – bereich verkauf und vermittlung unterwegs, hat kürzlich geklagt: als selbständiger kannst du dir keine eigene meinung leisten.

bei einem freund hat einer in die kommentar-spalte geschrieben: als gastwirt müsse er mit seiner eigenen meinung hinterm berg halten.

der stellvertretende liegenschaftsamtsleiter im rathaus einer mittleren grossen kreisstadt, der kassier in der führerscheinstelle im landratsamt, der hauptabteilungsleiter im ernährungsministerium – von ihnen und ihren kollegen kennen wir den entschuldigenden satz nebst dem verständnisheischenden augenaufschlag schon geraum: „ich kann nichts sagen, ich bin beamter“.

aber es nimmt halt zu.  der mercedes-mitarbeiter aus der mittleren management-ebene wird den teufel tun und mal farbe bekennen. es könnte ihm ja beruflich schaden. und dort, wo wir uns im bereich gesellschaft bewegen, wird’s ganz herb. hinter vorgehaltener hand oder auf’m weinfest nach der fünften probe wird schon mal klartext geredet: über verwaltungs-willkür, ausgebrannte lehrer, durchgeknallte nachbarn. aber um himmels willen nicht laut sagen: ich bin drauf angewiesen, die kinder müssen morgen wieder zur schule, wir wollen weiter in dem frieden leben, den wir uns so adrett zurecht arrangiert haben.

schwanz-einziehen wird zur staatsbürgerlichen selbstverpflichtung.

auch das bunte völkchen der journaille schleift täglich die schere. die, die im eigenen kopf angesetzt wird. kommentare, so sie überhaupt noch geschrieben oder gesprochen werden, werden – ein widerspruch in sich – an der sogenannten ausgewogenheit gemesslattet. im gegenzug spielt diese ausgewogenheit dort, wo sie dringend angesagt sein müsste: in der berichterstattung nämlich, eine immer stärker vernachlässigte rolle.

und jeder, der sich seiner meinungs-eier entledigt hat, findet gründe, die mit ihm selbst so gar nichts zu tun haben: die umstände, die grosswetterlage, die gesellschaft, die politik. tot-schlagworte. bei näherer betrachtung so substanzlos wie rotwein aus dem tetra-pak.

glauben wir denn, dass es sich besser bestellen wird um die meinungsfreiheit, wenn wir diese freiheit in einem akt von selbstverstümmelung beschneiden? sollte es tatsächlich zutreffen, dass die politiker genauer auf uns hören, wenn wir schweigen? werden diskussionen gehaltvoller, wenn wir ihnen unsere argumente entziehen?

die freie meinungsäusserung ist ein recht, keine pflicht. einverstanden. aber wenn wir uns nicht selbst verpflichten – wenigstens gelegentlich -, unsere meinung in allem nötigen respekt und mit aller angesagten deutlichkeit zu formulieren, dann wird’s bald auch mit dem recht nicht mehr weit her sein. dann wird die freie meinung zum minderheitsrecht der mächtigen. sollten wir das dann überhaupt noch schnallen, werden wir ohnmächtig jammern: warum nur? wir haben doch gar nichts getan.

eben.

(übrigens: der freund, dem der gastwirt mit der auto-kastrierenden gleichgültigkeits-attitüde ins buch geschrieben hat, ist einer der vorbildlich offenen und hörbaren. meine verehrung, joannis.)

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sandsack griechenland

joannis, der freund, hat es vor ein paar tagen noch einmal in aller unwiderlegbaren kürze zusammengefasst: wir existieren in einem system, in dem die geld-mächtigen ihre gewinne privatisieren und ihre verluste verstaatlichen.  das heisst: wir löffeln die suppe aus, die uns andere – mit oder ohne unsere zustimmung – eingebrockt haben. in unüberwindlichem abstand zu den fleischtöpfen übrigens.

so. und jetzt haben wir griechenland. ich hab mich eigentlich nie drum gekümmert. aus geistiger faulheit und weil ich früh das gefühl hatte, dass bei diesem thema die öffentlichkeit eh nur an der nase herumgeführt wird (um das verb manipulieren mal aussen vor zu lassen). wie es den bankern, bossen, politikern und auflagen- und einschaltquoten-polierern halt grad so in den kram passt.

mein informationsstand hat sich seither nicht wesentlich verändert. aber mir fällt was auf: wieder einmal führt eine sündenbock-diskussion, die kaum einer mehr blickt, zu einer generalverurteilung. griechische politiker, griechische minister, griechische rentner, griechische steuerzahler, griechische steuerbetrüger, kurz und der einfachheit halber: ein ganzes volk, stecken in einem sack und die prügel ein, die im namen eines europäischen nationalismus austeilen darf, wer grad sein mütchen kühlen will.

dieser vorgang ist nicht neu. wenn du dein volk ablenken willst von den eigenen schwächen,  wenn  du ruhe benötigst auf der eigentlichen politischen baustelle und von ihr ablenken willst, wenn du als der/die grosse mit der klaren kante dastehen willst, so lernt es der homo politicus schon in den kindertagesstätten seiner ortsverbände,  dann gib volkes stimme eine minderheit und der die schuld. sie kann sich dann so schön entrüsten und an dieser art sandsack austoben.

„bashing“ ist wohl das nicht mehr ganz neue wort dafür. die methode an sich ist faschistoid. und zum kotzen. weil sie immer noch funktioniert und weiterhin den schlechten eindruck vom bürgersmann bestätigt, den weiland der lateiner franz-josef strauß in vier worten zusammenfasste: „vox populi – vox rindvieh“.

übrigens: in ungarn mutiert eine demokratie gerade zur diktatur. die rechte, die freiheit, die würde von menschen – vielbesungene auch europäische und abendländische errungenschaften der aufgeklärten – sind bedroht und bereits beseitigt. wieviel aufmacher und kommentare hast du dazu in letzter zeit gelesen und gehört? wieviel talk-shows gesehen? welcher politiker hat in aller deutlichkeit worte gefunden? eben. im schatten griechenlands lässt es sich gut braun werden.

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vds – vorrats-daten-scheissen für den hund

obacht: wer sich nicht für hunds scheissgugga (kot-tüten) und ein bisschen heimatgeschichte interessiert, hört am besten gleich auf, zu lesen. alle anderen seien mit hape kerkelings unsterblichen worten vorgewarnt: „erwarten’se nix.“

waiblingen.
waiblingen ist in drei postleitzahlen aufgeteilt. es weist – meines wissens – zwei offizielle bordelle aus. und beherbergt einen weltweit aktiven motorsägen-herstellern in seinen längst geschliffenen mauern.

an den drei postleitzahlen gibt es vermutlich nichts auszusetzen. zu den begegnungsstätten fällt mir immerhin eine erklärung judy henskes ein: „a bordello, by the way, is not an italian dessert.“ und die firma stihl spendet der stadt gerne mal gebäude. die sehen aus wie architektonisch verunglückte lagerhallen in kombination mit einem sammelklärbecken. aber weil’s geschenke sind, für deren unterhaltung dann indes auch die hundesteuerzahler aufkommen müssen, machen die offiziellen pflichtschuldigst ihren knicks und entrichten ihre dankende notdurft.

das alles hat mit dem eigentlichen thema dieses beitrags nichts zu tun. aber ich hab raffinierterweise im vorhergehenden absatz drei worte eingefügt, die den bogen schlagen quasi zum eigentlichen sujet. als da sind: hundesteuer, entrichten, notdurft. wobei „entrichten“ eigentlich doppelt zählen müsste. weil du ja beides entrichten kannst: die steuer ebenso wie die notdurft.

natürlich hat waiblingen auch einen gemeinderat. mit einer fraktion, die alternative liste heisst und sich selbst zärtelnd ali nennt. dennoch geht’s des weiteren nicht um ali baba und die 40 räuber. natürlich gibt’s eine cdu-fraktion ebenfalls, die vor allem mit der lebenserfahrung ihrer mitglieder punktet. darob von einer christlich-dementen union zu schreiben, ginge indes zu weit. entschieden zu weit.

nun also hat der sprecher der ali, ein lebensfroher mensch mit italienischen wurzeln, ein thema für sich entdeckt: hunde-trümmerl gefüllte plastiktütchen, die nicht im müllkorb, sondern verschandelnder weise in der freien natur entsorgt werden. „avanti populist“ mag sich unser alternativer freund selbst angefeuert haben. und hat so was von abgeledert in der öffentlichkeit wider die schweinehunde, die dieser art flächendeckend unsere wunderbaren auen verwüsten. bis in eine offizielle gemeinderatssitzung brandete der vom ali-alfonso angefachte tsunami.

dezente hinweise auf fehlende entsorgungs-körbe wurden dorten durchaus protokolliert. was glücklicherweise die grossen entwürfe nicht verhinderte. 1000 euro strafe, donnerte der ali-mann vor- und draufschlagend in die runde. und ein sprecher der cdu, gelernter gärtner und emeritierter polizeidirektor, wies gar den weg, wie die scheiss-bollen-tüten-verwerfler identifiziert werden könnten: per dna.

da, so mach ich mir einen reim, kommt dann wohl die bundespolitik ins spiel. hören sie also bitte zu, herr gabriel. und auch herr maas. „vds“ steht fürderhin nicht mehr nur für speicherung sondern auch fürs „vorrats-daten-scheissen“. sprich: jeder hundehalter muss bei der anmeldung seines köters nicht nur eine kontonummer zur abbuchung der hundesteuer hinterlegen, sondern auch eine stuhl-probe seines fiffis. die wird zunächst wissenschaftlich ausgewertet, dann elektronisch eingetütet und führt im kriminellen entsorgungsfall unmittelbar zu täter und herrchen. – glücklich preise sich jede kommune, die über derart kreative köpfe im lokalen parlament verfügt.

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so sah’s heute gassi-morgen im städtischen park aus. hat aber nix mit hund zu tun, sondern mit einem fest und der natur des menschen, das zu feiern.

als bekennender und damit sicherlich ebenso befangener wie nicht ernst zu nehmender hundehalter schau ich mich, seit diese vorbildliche diskussion läuft, bei jedem gassi-raus nach den verräterischen schwarzen plastik-gugga um. und stelle rein subjektiv fest, dass sich bei ausreichender abfallkorb-dichte auf einen kotbeutel etwa hundert wild beseitigte einkaufstüten, fast-food-schachteln, kinderwindeln, papiertaschentücher, getränkedosen, zigarettenschachteln und andere putzige müll-teile finden lassen. gelegentlich liegt auch mal ein dreirad mich achs- oder ein regenschirm mit speichenbruch im gras. der phantasie sind da keine grenzen gesetzt. kürzlich hab ich gar einen menschen gesehen, der unter die half-pipe der skater-anlage gekotet hat. er hatte aber keinen hund dabei.

jetzetle. weisst du auch nicht weiter, gell (falls du überhaupt bis hierher gelesen hast)? aber, das ist das schöne an einem blog, es durfte mal gekackt werden. um nicht zu sagen: musste.

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die sozial-beliebige partei

als willy brandt 1969 zum kanzler gewählt wurde, flocht mein vater lorbeer in das wahlplakat, das am garagentor hing. grossvater war nationalsozialist, vater hatte in mir die sympathie geweckt für die sozialdemokraten, die die ersten politischen waren, die die sache der arbeiter zu der ihren gemacht hatten. die nach dem ersten der weltkriege die republik ausriefen. sozialdemokraten – die kommunisten waren schon entfernt worden – stimmten im reichstag als einzige gegen hitlers ermächtigungsgesetz. viele von ihnen gingen für ihre überzeugung in die konzentrationslager.

die aussöhnung mit dem osten, den fall der blöcke – ohne sozialdemokraten wie willy brandt eben hätte es sie, vereinigungskanzler birne hin oder her, nie gegeben. aber brandt war auch der kanzler des radikalenerlasses und nachfolger schmidt der des nato-doppelbeschlusses. aber da waren immer noch sozialdemokratische duftnoten, die den unterschied ausmachten. zu den bürgerlichen, den sandkasten-liberalen, den konservativen. zu den bastarden, die die nazis hinterlassen hatten, sowieso.

der letzte sozialdemokratische kanzler drohte mit juristischen schritten gegen die behauptung, er lasse sich die haare färben. gegen den beinamen „genosse der bosse“ hat er nicht einmal aufgemuckt. schien ihm gefallen zu haben wie seine brion-anzüge, hat ihm geschmeckt wie die fetten cohibas.

als innenminister zog jener otto schily die zügel stramm, der weiland gegen horst herolds rasterfahndung gewütet hatte, wie kein zweiter. auch liess er sich auch gerne mal breit grinsend mit schutzhelm am wasserwerfer ablichten.

schröder und schily stehen heute als zwei altgewordene sozialdemokraten da, die sich haben schmieren lassen, um den ruf eines kasachischen diktators ein bisschen aufzubessern. die paar hunderttausend, die’s dafür gab, scheint ihnen ihr eigener ruf wert gewesen zu sein. nun ja, ist ihre sache.

indes.  schröder und schily sind nicht die einzigen, an denen offensichtlich nur noch der mitgliedsausweis rot und sozialdemokratisch ist. da gibt’s zum beispiel den vize-kanzler mit dem entsetzlichen krawatten-geschmack. sigmar gabriel bastelt – allen rest-widerständen aus den partei-niederungen zum trotz – fleissig mit an einem freihandelsabkommen, das dem kapital nützt und den arbeitern schadet.

justizminister heiko maas dreht politische pirouetten wie kati witt einst auf dem eis. erst gegen die vorratsdatenspeicherung, die nicht nur errungenschaften wie die unschuldsvermutung aushebelt, jetzt dafür.

dass andrea nahles immer noch dem linken flügel der spd zugeschlagen wird: da müssten die anderen federn an diesem flügel mal in sich gehen und die sein-frage stellen.

solidarität legen die sozialdemokraten dann an den tag, wenn ein damaliger parlamentarischer geschäftsführer den pedathyrasten in der fraktion vor ermittlungen warnt und in schutz zu nehmen versucht.

aus der spd ist die sbd geworden. die sozial-beliebige partei. mit einem hauch von selbst-ironie immerhin: offiziell zumindest wollen sie 2017 immer noch den nächsten kanzler stellen.

sie rühmen sich gerne als älteste demokratische partei deutschlands, die sozialdemokraten, denen ansonsten nichts bedeutendes mehr einfällt.  dass das hohe alter einhergeht mit unbehandelter, schwerer politischer demenz, erklärt der schwabe mit einem zweizeiler:

wenn mr domm isch, des isch so:
selber merkt mr nix drvo.

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anmerkungen

die g7-staaten wollen aus kohle, öl und gas aussteigen. und angela merkel ist im fünften monat schwanger.

„das gesetz bin ich“, „chatos land“ und „spiel mir das lied vom tod“ zum trotz: seine grösste rolle hat charles bronson (mit lino ventura) in „die valachi-papiere“ gespielt. aber nur, falls das jemand interessiert.

andré breitenreiter wird trainer auf schalke. das dürfte dann das endgültige aus für den sportdirektor bedeuten, der horst heldt heisst.

horst seehofer wollte jüngst den lokalredakteuren den kopf waschen, die wider die interessen des bayrischen volks anschreiben. er hält sich selbst fürs volk.

hillary clinton will ins oval office. mit praktikanten?

martin schulz hat eine abstimmung zum transatlantischen freihandelsabkommen verschieben lassen, weil er die mehrheit im europäischen parlament wackeln sah. ist halt auch nur ein sozialdemokrat, der schulz.

otto schily verhurt sich an despoten. ein schily ist künftig die masseinheit dafür, wie tief ein mensch sinken kann.

günter jauch hört auf im ersten. es gibt sie doch noch, die guten nachrichten.

weil ich gelegentlich an der schule vorbeifahre, denke ich des öfteren an den amok-lauf in winnenden. hat jemand was von den damals – nicht zum ersten mal – versprochenen verschärfungen des waffengesetzes gehört?

bei uns im landkreis wollen ein paar blicker nicht nur rechtsradikalen umtrieben von amts wegen vorbeugen, sondern auch linksradikalen und islamistischen. bin gespannt, wo sie die auftreiben.

 

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ein, zwei, viele lammerts

beim g-7-gipfel da unten in den bayrischen alpen irgendwo, darf der herr putin nicht dabei sein. sonst wär’s ja auch ein g-8-gipfel. dass der kosaken-zipfel nicht mitmischt, daran trägt allein er selbst die schuld. putin – der heiss-kalte krieger, der schröder-freund, ami-basher und blatter-sympathisant – ist halt ein schlimmer finger. würde er sich gelegentlich selbst mal klopfen, auf die fingerchen, dürfte er wohl mit aufs gruppenfoto, bei der 300 millionen-euro-veranstaltung.

der herr sisi ist der oberste schlächter, folterer, rechtsverbieger und demokratie-verweigerer im sonnigen ägypten. kurz ehe er zur eröffnung des kirchentags nach stuttgart eilte, hat unser bundespräsident, der joachim gauck, den ägypter mit allen militärischen ehren zum staatsbesuch in deutschland begrüsst.

am diplomatischen schalter hatte sisi die eintrittskarte nach deutschland vor kurzem gelöst, als unser vize-kanzler und wirtschaftsminister gabriel in kairo weilte. sisi hatte dabei dem bundesdeutschen klein-unternehmen siemens einen auftrag im bescheidenen rahmen zwischen vier und zehn milliarden euro in aussicht gestellt. prompt erhielt der ägyptische präsident das komm-doch-mal-nach-deutschland. der vertrag mit siemens wurde übrigens während dieses aufenthaltes unterzeichnet. angela merkel, die vor-sich-hin-kanzlerin, würdigte sisi als stabilisierungsfaktor in einer krisen-region.

norbert lammert (CDU), bundestagspräsident und zweiter mann im staat, hat ein treffen mit sisi verweigert. unter verweis auf die menschenrechtsverletzungen in ägypten. das hat ihm böse worte eingetragen. er wird’s aushalten. und ich wünsche mir ein, zwei, viele lammerts in der politik.

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nicht mehr kämpfen

fallen, stürzen, aufstehen
nicht kämpfen
kämpfen ist das vorwort
fürs verlieren

wollen – leben wollen

gib dem leben platz
nicht dem kampf
und nicht dem tod

dein leben
nicht eine vorstellung
davon
wie die anderen
das leben sich
für dich ausdenken

ein grünes blatt
eine weisse blüte
vielleicht sehen
andere menschen
rot und gelb

du
siehst grün
siehst weiss
es ist dein leben

abstürzen
aufstehen
gehen, stolpern, schlendern
nicht kämpfen

deine richtung
dein leben
deutet das schild
in eine einbahnstrasse
dreh es um

draussen
der himmel
mögen sie ihn grau heissen
mir ist er tiefblau
mein himmel
mein leben

lass es dir nicht soufflieren
dein leben
auch die wortlosigkeit
gehört dir
es braucht sie nicht
die wasserlöslichen texte
aus der mogelpackung

dein leben
gib es dir

und tu es

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