über die worte der berufs-betroffenen

Der herr müller, welcher in sachen entwicklungshilfe bundes-ministern darf, wollte ein „milliardenschweres“ hilfsprogramm auflegen. Schon gehört, dass sich was tut?

Der kollege aus dem innenministerium, der herr de maizière, kündigte an, die seenot-rettung auszubauen. Mal was gelesen drüber?

Nicht nur der herr oppermann, der dem eher kärglichen kreis der spd-bundestagsabgeordneten vorsteht, forderte sichere und legale fluchtwege. Schon was mitgekriegt, dass den worten taten folgten?

Das mittelmeer ist zum toten-meer verkommen. Und jedesmal, wenn wieder ein paar verreckte frauen-menschen, männer-menschen, kinder-menschen, alte-menschen angeschwemmt werden, greifen unsere politiker in den wortschatz-topf für berufs-betroffene. Je mehr leichen-menschen, desto grösser der topf.

Abgesehen davon: jetzt haben wir ein paar tausend tote menschen in nepal. Die haben unsere betroffenheit auch verdient. Und unsere ankündigungen. Ein paar euro-tropfen auf den heissen stein vielleicht. Erinnert sich eigentlich noch jemand an haiti? Macht uns wer ein bild davon, wie dreckig es den menschen dort heut‘ noch geht? Allen damaligen versprechen zum trotz?

Der zivilisierte mensch besitzt die gabe, diszipliniert wegzuschauen. Wie wir das auch tun und getan haben, bevor und nachdem ein paar seelenverkäufer ein paar arme seelen mehr in den nassen tod geraffgiert haben. Gelegentlich ein paar bedauernde sätze zu syrien, wo noch mehr menschen krepieren als auf der flucht. Zu somalia fallen uns meistens die piraten ein, aber nicht die ausbeutung, die gesetze des westlichen kapitalismus, die den menschen dort bestenfalls ein leben in hunger und armut zugestehen. Oder jemen und sudan? Wo liegen die eigentlich? Die elfenbeinküste grenzt wohl an ein meer, sonst hiesse es nicht „küste“. Aber was wissen wir sonst? Was wollen wir überhaupt wissen?

Wollen wir wissen, dass es in den staaten, die wir verniedlichend als herkunfts- oder ursprungsländer bezeichnen, botschaften gibt, deren angehörige ohne grosses federlesen auswählen, wer nach deutschland ausreisen darf und wer nicht. Ohne einspruchsmöglichkeit, ohne aufsehen. Nach welchen prinzipien? Unbekannt. Die guten nach links, die schlechten nach rechts, sozusagen. Das fremdwort dafür heisst selektion. Warum die menschen dort überhaupt die flucht in eine fremde, kalte welt antreten wollen und müssen – ist zuviel verlangt, dass wir das schnallen. Geschweige denn verändern.

Und was passiert, wenn es die flucht-menschen lebend bis nach deutschland schaffen? Sie werden in unterkünfte gesteckt, für die die versicherungen erhöhte prämien verlangen. Wegen erhöhter brandgefahr. Welche brände sind eigentlich gemeint? Der durchs erhitzte öl in der gemeinschaftsküche oder der, der von selbsternannten volksdeutschen gelegt wird? Egal, zum kotzen zynisch ist beides.

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asylsuchende menschen abschrecken

Es liegt eine katastrophe zurück. Hätte aber auch ohne germanwings kaum jemand registriert. Geschweige denn kommentiert. Schon gauweilers abschlaffer hätte wohl gereicht, das thema aus der abstiegszone der informationstabelle in die zweite liga zu torpedieren. – es geht schliesslich nur um menschen. Und dann auch noch um solche, die asyl suchen. Menschen zweiter klasse also. Oder gleich dritter.

Irgendeine nase aus der europäischen union hat namens der mittelmeer-anrainer italien, frankreich, spanien und deutschland ein dokument verfasst, wonach asylsuchende menschen vom afrikanischen kontinent vor einer einreise in die kultur- und menschenrechtsnationen europas „abzuschrecken“ sind. Indem sie schon bei den freunden in ägypten und tunesien mit nicht näher beschriebener methodik an der weiter-flucht gehindert werden. Wobei an dieser stelle das eingeständnis stehen muss, dass die Bundesrepublik noch nicht einmal ein fussbreit anteil an der mittelmeerküste besitzt. Aber auf’m bodensee sind auch schon menschen versoffen und im übrigen spricht nichts dagegen, wenn der klassen-streber auch dort mitmischt, wo er eigentlich nichts verloren hat.

Im übrigen und vor allem gebührt dem vorschlag lob: nachgerade menschenfreundlich kommt uns diese idee daher. Bewahrt sie die verzweifelten doch vorm seemanns-tod auf der überfahrt. Schliesslich kriegen sie den fuss vom festland gar nicht erst runter. Und im atlas oder auch in der libyschen wüste ertrinkt es sich nun mal schlecht.

Aber auch politisch lässt sich die idee durchaus sehen. Wenn die geschlagenen, getretenen, die vergewaltigten, gefolterten, die gejagten, zu vernichtenden raus kommen aus ihren ländern, die als heimat nichts mehr abgeben als gelebte grausamkeit, kommt der speziell deutsche menschenfreund elegant raus aus dem oft gegebenen und kaum gehaltenen versprechen, die „fluchtursache in den ursprungsländern“ zu bekämpfen.

Zum beispiel somalia: die menschen, denen dank europäisch subventionierter milch und hähnchenzucht der restboden an eigener landwirtschaft unter den füssen weggezogen wurde, hauen entweder ab oder schulen um auf pirat. Für die abgehauenen musst du indes nichts tun, weil sie ja nicht mehr da sind. Und piraten sind böse. So böse, dass die privaten subunternehmer der nato sie ohne schonzeit abknallen dürfen. Ein treffsicherer schütze kann sich dabei um die 1.000 dollar pro tag gutschreiben lassen.

Aber ach, was ist, wenn es die flüchtenden menschen bis nach europa, am ende gar nach deutschland schaffen. Dann haben wir den hackel doch wieder am hals. Vor der eigenen haustür gar. die unterkünfte brennen womöglich nicht nur in tröglitz und irgendwann, das müssen wir mal festhalten, gehen auch dem betroffensten politiker die vokabeln im wortschatz der anteilnahme flöten.

So dürfte denn deutlich sein, welch genialer schachzug dahinter steckt, die armen unter den menschen an der nordafrikanischen mittelmeer-küste einzubremsen. Wie sie das machen, die tunesier und ägypter – da mischen wir uns selbstverständlich nicht ein. Schliesslich handelt es sich um souveräne staaten. Und ob wir teutschen pro verhindertem asylanten-skalp ein paar maschinengewehre rausrücken oder ein bisschen knuspergeld – wer will das denn überhaupt wissen. In den verteidigungshaushalten der jüngeren vergangenheit dümpeln milliarden für den komplett unnützen eurofighter, da braucht’s keines überragenden haushalterischen talents, um bei frau von der leyen sowie bei den herren müller und de maizière ein paar scheinchen für die freunde in tunis und kairo zwischenzulagern. Womit sich zwei der drei affen kaufen lassen: der, der nichts sieht und der, der nichts hört. Der, der nichts sagt, ist eh schon seit langem bezahlt.

p.s.: ich wünschte, mein freund olaf wäre nicht verschollen. Er könnte noch viel mehr zu dieser sauerei sagen.

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knurr, kläff, beleidigung

Tüchtig, auf sechs pfoten klug verteilt, schreiten wir aus. Hund und ich. Unseres weges fürbass, sozusagen.

Schimmert in der ferne blau die uniform. Angeleint an einen anderen hund. Im dienst wohl unterwegs. Aber auch fürs geschäft.

Macht kehrt, der hundeführer im dienstlichen wams. Direkt auf uns zivilisten zu.

Auf selber höhe lässt hund, der meinige, einen knurr und einen kläff. „nicht gut“, sagt polizeihund-herrchen. Könnte einem fussgänger, dem harmlosen, angst bereiten.

„kann nicht“, sag ich. Wenn spazierer, jogger oder radelnde radler uns begegnen, lass ich hund absitzen. Da gibt’s auch kein kläff und knurr, alldieweil er die raue stimme nur gegen seinesgleichen erhebt. Wenn überhaupt.

Hat was mit seiner biografie als strassenhund zu tun, bemüh ich mich um  erklärung. bleibt mir das beamtete ohr verschlossen. Er habe angst vor meinem hund.

Angsthaber trägt links am gürtel eine gaspatrone und rechts die schusswaffe. Sag ich: „musst keine angst haben, bist doch so schön bewaffnet.“: weil: hundehalter duzen sich. Wie bergsteiger auch, zum beispiel.

Sieht meister der klamotte nicht so. besteht auf „sie“. Nehm ich hoppla-hurtig korrektur vor: „sie müssen keine angst haben. Sie sind doch so schön bewaffnet.“

Immerhin, waffe und gas bleiben im halfter. Aber hunde-freund und helfer droht mir mit einer anzeige. Sag ich: „sie sind mir aber mal ein wichtigtuer.“ Fühlt er sich beleidigt.

Ich find dann doch noch den zunächst zuhause vermuteten personalausweis. Notiert er sich die wesentlichkeiten und fragt nach beruf und familienstand. Geschieden, gesteh ich und verkneif mir die frage, ob er mir darob einen antrag machen will. Wäre eh eine schlechte partie – jobtechnisch nämlich ziemlich tot-rote hose auf’m kontoauszug. Obwohl: telefon-nümmerchen wollte er auch…

Verabschiedet sich. Nicht endgültig. „sie werden von mir hören.“ Sag ich: „wenn’s ihnen dann besser geht.“ Aber er meint, es gehe ihm danach nicht besser. Versteh ich nicht, warum er in diesem fall trotzdem nochmal kontakt aufnehmen will.

Liegt jetzt indes eh bei ihm. Hab ich in meiner aufregung ganz vergessen, ihn nach seinem familienstand und seiner nummer zu fragen. Vom sicherlich schnuckeligen namen ganz zu schweigen.

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dieses verfluchte dahin

Er ist dahin gegangen. Wo soll das sein? Dieses verfluchte dahin. So weit weg, dass ich mich allein fühle. Jetzt.

Nein. Er hat mich nicht allein gelassen. Das war seine art so gar nicht. Aber die masseinheit für die strecke nach dahin wird in allein gemessen.

Kennen wir uns seit 20 jahren? Sind’s 30? Er stand mir so nahe, dass ich die zeit drüber vergass.

Er war einer, der wissen wollte. Nicht, weil es sich gehört. Er wollte teilnehmen.

Zuviel wurde es ihm nie. Er hat auch nicht vergessen. So konnte er zuhören und rat geben.

Meist stand ein schreibtisch zwischen uns. Nicht, um distanz zu schaffen. Eine brücke viel mehr.

Ein belesener war er. Wer kennt noch italo suevo? Ein freund nicht nur schubert‘scher musik.

Die wirklichkeit war ihm kritik wert. Aber dran zu verzweifeln gab, er ihr keine gelegenheit.

Er war von der bescheidenheit dessen, der der gründe zur unbescheidenheit viele gehabt hätte.

Er lebte den respekt, den jeder mensch verdient. Und fiel nicht auf die knie vor denen, die für sich mehr respekt verlangten. Und achtung – seine achtung, die musstest du dir verdienen.

Er und seine frau wurden über all die jahre meine freunde. Hab ich es ihm je gesagt? Ich glaube nicht. Und nach dem vermaledeiten dahin gibt es keine post.

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musiker-zitate

 „Ich sehe mich selbst als intelligenten, sensiblen Menschen mit der Seele eines Clowns, der mich dazu zwingt, es gerade in den wichtigsten Momenten zu vergeigen.
Jim Morrison

Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.“
Jimi Hendrix

„Besser verrückt zu sein als traurig.“
Kevin Coyne

 „Es ist besser auszubrennen als zu verblassen.“
Neil Young

„Schließ keine Kompromisse, du bist alles, was du hast.“
Janis Joplin

Moral ist, wenn man so lebt, daß es gar keinen Spaß macht, so zu leben.
Edith Piaf

Ich liebe Beethoven, vor allem seine Gedichte.
Ringo Starr

„Ich spiel’s zuerst und sag dir dann später, was es ist.“
Miles Davis

„Folge keinen Führern, beobachte die Parkuhren.“
Bob Dylan

“Was mich angeht, so wird es keine Beatles-Reunion geben, so lange John Lennon weiter tot bleibt.”
George Harrison

 

 “Ich spiele Bass, weil ich meinen Lebensunterhalt nicht mit Masturbation verdienen konnte.”
Les Claypool

“Das größte Verbrechen eines Musikers ist es, Noten zu spielen, statt Musik zu machen.”
Isaac Stern

„Oh Gott, ich werde am Blues sterben.“
Judy Henske

„Wer die Menschen kennt, der liebt die Tiere.
Kurt Sowinetz

„Sag‘ die die Wahrheit. Sing‘ leidenschaftlich. Arbeite lachend. Liebe von Herzen. Denn das ist alles, was am Ende zählt.“
Kris Kristofferson

„Zehn Millionen Dollars nachdem ich ein Star geworden war, steckte ich tief in Schulden.“
Sammy Davis jr.

 

„Ich bin hauptsächlich eine Art von Bar- Pianist. Ich bin der erste, der einräumt, dass ich kein sehr guter Keyboarder bin. Die Leute glauben, dass ich glaube, ich sei gut. Ich glaube, ich bin ein ziemlich armseliger Piano-Spieler.“
Ray Manzarek

 

„Ich hatte nie Probleme mit Drogen. Ich hatte Probleme mit der Polizei.“
Keith Richards

 

„Und bei den Bayern gibt es zwei Typen von Menschen: Das eine sind weltoffene, freigeistige Leute, die die Kultur des „Leben und leben lassen“ pflegen. Aber dann gibt es auch die, die vollkommen benebelt sind. Die suchen nach ihrer Identität und versuchen dann natürlich, besonders bayerisch zu sein.“
Willy Michl

 

Die Schwierigkeit, mit den meisten Leuten umzugehen, besteht darin, zu ihnen gleichzeitig ehrlich und höflich zu sein.
André Heller

 

„Mann, wenn du fragen musst, was Jazz ist, dann wirst du es nie wissen.“
Louis Armstrong

 

Man ist nicht betrunken, solange man noch am Boden liegen kann, ohne sich festhalten zu müssen.
Dean Martin

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Die Monarcho-Sozialistische Partei Baden-Württembergs

Ein CDU-haltiger Freund meinerseits ist erschüttert: Wilfried Klenk als Landtagspräsident – da packte ihn die nackte Schnappatmung. Ich hab versucht, ihn zu beruhigen. Solange Winfried Kretschmann als Ministerpräsident und Nils Schmid als Super-Minister walten in unserem behaglichen Baden-Württemberg, muss sich die CDU niveau-mäßig eben anpassen. Freunds Atemzüge wurden ruhiger. So gesehen verstehe er es dann doch.

Wir haben dann noch ein bisschen geistes-gebubelt. Zum Beispiel könnte er als künftiger König antreten zur nächsten Wahl und Bescheiden-Ich als Generalsekretär. Um das Land in neuer Staatsform an güldene Ufer zu führen.

Freund schien angefixt zu sein: Ein paar Versprechen, ein bisschen Lüge, serviert in einer fett-populistischen Soße das Ganze, könnten ausreichen für einen überraschenden Wahlerfolg. Vorausgesetzt, wir hätten kein Programm vorzuweisen. Kein Programm!

Er geht indes überzeugbar durchs Leben, der Freund. Kein Programm, hörte er sich aufmerksam an, hat doch jeder. Ist absolut nichts Neues. Kein Programm hat sogar die AfD. Also haben wir, unterstützt durch die Möglichkeiten, die ein soziales Netzwerk bietet, ein Programm entworfen. Für die MSPBW, die Monarcho-Sozialistische Partei Baden-Württembergs.

Ganz wichtig ist uns dabei die Forderung nach mehr Geld für alle. Hört sich teuer an, aber seriös, wie wir als König und Generalsekretär antreten, haben wir diese Forderung gegenfinanziert: Wir privatisieren die Polizei. Hells Angels und Bandidos würden sich dafür sicher interessieren lassen. Weil König und Generalsekretär zwischen beiden die Hand nicht umdrehen, kriegen die Meistbietenden den Zuschlag. Auch Drogen-Penunze non olet.

Ähnlich halten wir’s mit der Gesundheitsversorgung. Zwar sind die meisten Krankenhäuser bereits privatisiert, das aber von staatlich-parlamentarischen Instanzen, die es nicht geblickt haben. Mit dem fragwürdigen Erfolg, dass auch die neuen und neuesten Krankenhäuser zahlenroter in der Landschaft stehen als die alten. Der Spital-Neubau in Winnenden beispielshalber lässt grüßen. Lasst uns die Häuser also beschränkt ausschreiben. Unter Bayer, Boehringer Ingelheim und Merck beispielshalber. Damit versorgen wir nicht nur unseren kranken Nachbarn. Wir bedienen damit auch die siamesische Duplizität (danke, Neuss) kapitaler Interessen.

Bildung liegt uns natürlich schwer am Herzen. Die Klötze der zahlreich veralteten Schulgebäude werden wir uns vom Bein entbinden. Unterrichtet wird fürderhin in Internet-Cafés und Spielhallen. Was sie dort fürs Leben lernen, unsere Buben und Mägdelein, reicht völlig aus. Das Turbo-Gymnasium wird auf sechs Klassen begrenzt. Weil sich Überflüssiges wie Rechtschreibung, Geschichte und Sozialkunde erübrigt.

Selbstredend fördern wir die internationalen Wirtschaftsbeziehungen. In Lampedusa gibt’s preisgünstige, hochseetaugliche Boote und Schiffe gebraucht zu kriegen. Auf denen schippern wir, gemäss des Blaubeurer Abkommens, alle illegalen Versuchs-Baden-Württemberger auf den Nebenflüssen zu Rhein und Donau, von wo aus sie dann vollends in die Nachbarländer verbracht werden. Namensstiftend wird Seine Majestät das erste überladene Boot auf den Namen Sankt Florian taufen. Mit Riesling-Sekt.

Wenn wir das Problem mit den Wirtschafts-Flüchtlingen vom Hals haben, bedarf es eigentlich nur mehr einer Lösung, was die Sozialschmarotzer betrifft. Arbeitslosengeld wird ergo abgeschafft, an seine Stelle tritt der Mindestsatz Witwenrente. Schwupps gibt es keine Arbeitslosen mehr und Witwe ist ja nichts Ehrenrühriges. Muss sich niemand schämen.

Als reformbedürftig verurteilen wir die Justiz. Drastische Maßnahmen scheuen wir in unserem Programm dabei ebenfalls nicht. Beispiel gefällig: Kinderschänder werden zwangs-katholisiert. Sie tun sich dann viel leichter, ihre Tat zu beichten. Und in der neuen Glaubens-Heimat gibt’s genügend Menschen, die sich auskennen.

Bleibt aus königlich-generalsekretärischer Sicht nur noch die Zukunft unserer gegenwärtigen Landtagsabgeordneten. Keine Bange: Sie werden per Dekret auf unkündbare Posten verschoben. Bei Mercedes, Porsche, Audi, Heckler&Koch oder EnBW. Ersatzweise auch bei der Schwäbischen Eisenbahn.

Freund und Ich-Heimer denken, dass wir mit diesem Programm gut im Rennen liegen. Wir vermeiden damit auch diese peinlichen Wähler- und Bürgergespräche, bei denen eh keine Seite zuhört.

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eine bessere gab’s selten

irgendwie ein guter tag für pink floyd. war/ist doch keine ganz so schlampige combo. und in diesem song ist, wofür ich brenne, jede menge seele drin. den grössten anteil dran hat clare torry, die den gesang improvisierte. eine bessere als sie in genau diesem moment gab’s selten. dass torry es in ihrer weiteren karriere nicht zu ruhm und erst 30 jahre später zu einer abfindung brachte, gehört zu den merkwürdigkeiten des geschäfts.

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bei allem misstrauen: ein bisschen respekt

Ich bin, beschämt sei’s eingestanden, ein freund klarer ansprache. Was soll ich mit einem arschloch mich auseinandersetzen, wenn sich eine zähe argumentationsrunde mit einem ausrufezeichen hinter so schönen worten wie „flachwichser“ oder „fickfehler“ aufs trefflichste abkürzen lässt.

In den tagen fällt auf: beschimpfpöbeln wird salonfähig. Empörung und ablehnung werden an nullnummernde dumpfbacken adressiert. Fast gilt’s  als gentleman-like, im umgang – zum beispiel – mit vermeintlich intelektuellen notbremsen wie ein paar tausend pegida-(mit-)läufern tief in die kiste mit den sottisen zu greifen. Es ist zur guten übung geworden, dummköpfe, iditioten, irr- und wirrläufer anzuprangern. Wobei das durchaus auch für den umgang mit der anderen seite gilt. Oliver kalkofes nachruf auf die opfer in paris hörte sich an wie eine akustische enzyklopädie einschlägiger beleidigungen und hatte deswegen mehr trennendes als einigendes.

Die erinnerung geht ein paar schmale dekaden zurück vor anker: „dann geh doch rüber, du kommunisten-sau.“ „nigger-freund“. „du schwuler nestbeschmutzer, halt endlich dein dreckiges maul.“ – begegnungen dieser natur waren nicht gerade dazu angetan, mich zu einem sauberen, inhaltlich-sachlichen streitgespräch zu animieren.

So denk ich mir halt, in diesen zeiten, in denen alle mit allen reden und alle allen zuhören sollen, dass gegenseitige beleidigungen nicht unbedingt weiterführen.

Aber ach, so einfach ist es dann auch nicht. Mit afd-fundamentalisten, mit pegida-(ver-)führern, mit national-bewegten sowieso, muss ich nicht an einen tisch sitzen. Die geschichte zeigt, dass sich faschisten nicht überzeugen lassen. Sie müssen ausgegrenzt werden. Wir müssen die tümpel trocken legen, an denen sie seelen-fischend ihre angeln auswerfen.

Ich kann indes nicht glauben, dass alle paar-hunderttausend …gida-isten als gefestigte hardcore-faschos demonstrieren gehen. Das heisst nicht, dass ich für sie bin. Pegida als idee ist und bleibt menschenfeindlich und daher falsch. Aber davon überzeugen werde ich die demonstranten nicht, wenn ich sie von vornherein als geistige flachmatiker und politische legastheniker ins eck stelle. Ein bisschen respekt – nicht vor der idee, aber vor dem menschen – kann nicht schaden. Bei allem misstrauen, das angebracht ist. und bleibt.

Und dass ich mich in sachen sprachgebrauch – nicht nur was die schiedsrichter in der sporthalle betrifft – auch an die eigene nase fassen muss: ich weiss.

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lass es das ende sein

Adolf Hitler am 30. Januar 1939 – unter tosendem beifall – im deutschen reichstag:

“Ich bin in meinem Leben sehr oft Prophet gewesen und wurde meistens ausgelacht. In der Zeit meines Kampfes um die Macht war es in erster Linie das jüdische Volk, das nur mit Gelächter meine Prophezeiungen hinnahm, ich würde einmal in Deutschland die Führung des Staates und damit des ganzen Volkes übernehmen und dann unter vielen anderen auch das jüdische Problem zur Lösung bringen. Ich glaube, daß dieses damalige schallende Gelächter dem Judentum in Deutschland unterdes wohl schon in der Kehle erstickt ist. Ich will heute wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in- und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann würde das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.”

Ersetzen wir „judentum“ durch aktuelle feindbilder wie zum beispiel „islamismus“. Und lass uns dann dafür streiten, dass pegida nicht der anfang, sondern das ende ist.

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Erweist den Toten Respekt

Ich hab die Zeitung nie gelesen. Ich kenn auch die Menschen nicht, die sinnlos sterben mussten. Aber wenn Alle, die jetzt erschüttert, bestürzt, entsetzt sind, es ehrlich meinen: Erweist den Toten Respekt und hört auf, ihren Tod zu instrumentalisieren. Das haben schon die Mörder getan.

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