warum nur uniformen?

Gedenkfeier der bundesregierung für die widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944. Ein bundespräsident und viel uniformen drum rum. Ehrerbietung , dargebracht zu „die augen geradeaus“, ein kranz, der im stechschritt an den bestimmungsort gefeierlicht wird. Der unterarm knallt zackig richtung dienstkappe, die hand fährt akurat an die schläfe. Sekunden- und millimetergenau.

Gauck erwähnt die geschwister scholl, den schreiner georg elser. Die feier, das gedenken, der dank gelte auch ihnen. Aber wenn dem so ist: warum keine vertreter des VVN-BdA (vereinigung der verfolgten des naziregimes – bund der antifaschistinnen und antifaschisten), warum keine vertreter der jüdischen menschen, der sinti und roma. Auch zeugen jehovas wurden von den nazis gezielt verfolgt und getötet. Wagen wir eine frage als antwort: weil es den stauffenbergs ums geliebte deutsche vaterland und nicht um den holocaust ging?

Waren angehörige der menschen eingeladen, die zum opfer des nazi-neuen NSU wurden. Opfer, die opfer gebracht haben wie ihre frauen, kinder, verwandte und freunde. So wie die widerstandskämpfer vom 20. Juli und deren familien.

Alle 30 minuten, war zu lesen, wird statistisch gesehen eine straftat mit rassistischem hintergund begangen. Befehlsnotstand ist immer noch ein argument, eine entschuldigung. Im grundgesetz wird das recht auf widerstand beschrieben. Aber nicht die pflicht.

Solange dem allem so ist, stören mich die vielen uniformen bei der zentralen gedenkfeier. Und wenn das auserwählte bundeswehrorchester – beispielsweise – durch udo lindenberg ersetzt würde, der john lennons „imagine“ singt, hätte ich nichts dagegen. Sie könnten die schmissig arrangierte national-hymne, so mit pauken und trompeten, trommeln und tschinellen, meinethalber in den fussballstadien, den box-arenen oder den parteitags-hallen belassen.

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