88751 dächer für einen tempel

ich kann mir den namen einfach nicht festklopfen, kopfwärts: franz-peter saubatz van geld, oder so, ist bischof des bistums limburg. er hat sich eine neue unterkunft genehmigt und bauen lassen. sollte erst fünf, dann zehn millionen kosten. jetzt werden es wohl 31 millionen werden. euro, versteht sich. der stall zu bethlehem wäre heutzutage sicherlich kaum günstiger. denk mal allein an die grundstückspreise.

nichtsdestotrotz gibt’s katholiken, die andere schwerpunkte setzen. misereor zum beispiel, das bischöfliche hilfswerk der römisch-katholischen kirche in deutschland, unterstützt notleidende menschen in allen teilen dieser vernarbten welt. beteiligt sich an projekten, die diesen menschen ihr bisschen leben retten sollen.

in ecuador, genau in guayaquil, leben zwei millionen menschen in den armenvierteln. tendenz steigend. ghettos, in denen die kinder, wenn sie nicht gleich nach der geburt sterben, ohne haus, ohne dach, ohne wasser, strom und erst recht ohne bildung aufwachsen. ein freifahrtschein in eine zukunft ohne hoffnung, in hunger, durst. auch in kriminalität und prostitution. misereor unterstützt ein projekt, das das hilfswerk ausschnittsweise so beschreibt:

“Zwei Drittel der Bevölkerung Guayaquils leben in Slums. Und weiterhin zieht die mit etwa drei Millionen Einwohnern größte Stadt Ecuadors viele – meist indianische – Kleinbauern aus dem Andenhochland an: Vor Dürre und Landknappheit fliehen sie in die rasant wachsende Stadt. Dort schlagen sie sich ohne Aussicht auf feste Arbeit mit Gelegenheitsjobs und Müllsammeln durch. Das Leben in den Elendsvierteln ist geprägt von katastrophalen Wohnverhältnissen, mangelnder Hygiene, fehlender Trinkwasserversorgung und Abfallbeseitigung. Es gibt kaum Schulen und eine nur völlig unzureichende Gesundheitsversorgung. Vermeidbare Krankheiten verstärken so das Elend noch.

„Hogar de Cristo“ hat zudem mit Hilfe von MISEREOR einen Kleinkredit-Fonds eingerichtet. Hieraus erhalten Familien 350 Euro für die Produktionskosten des Hauses als Kredit. Aus den zurückfließenden Mitteln werden dann weitere Familien unterstützt. Die Armen werden so nicht als Almosenempfänger, sondern als Partner auf gleicher Augenhöhe behandelt.

Eine solche Form der Unterstützung wirkt auf die Menschen motivierend: Sie entwickeln Eigeninitiative und erleben dabei, dass sie ihre Situation gemeinsam verbessern können. „Früher waren wir alle Einzelkämpfer“, erzählt Rosalia. „Heute helfen wir uns nicht nur beim Hausbau: Ich zum Beispiel arbeite jetzt bei einer Frauengruppe an derem Marktstand mit.“Mit ihrer neuen Arbeit verdient Rosalia mehr als zuvor. Daher kann sie ihre älteste Tochter zur Schule schicken. So war das neue Haus für sie und ihre Kinder nur der erste Schritt hin zu einem besseren Leben. „So gut ging es mir und meinen Kindern noch nie“, sagt sie mit glücklicher Miene.”

mit den 31 millionen für bischofs tempel in limburg könnten in guayaquil 88751 familien beim bau einer unterkunft unterstützt werden. fürs erste. weil ja mit denselben 350 euro, wenn sie zurückgezahlt sind, die nächste familie unterstützt wird.

und falls dem erste-klasse flieger unter der mitra beim umzug die spendenadresse verlustig gegangen ist: Konto 10 10 10 MISEREOR, BLZ 370 601 93 PAX-Bank. ob dings-van-bums in einer möglicherweise zu erwartenden notlage ebenfalls anspruch auf 350 euro erheben kann? nein, diesem mann ist nicht mehr zu helfen.

p.s.: ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der limburger tempel-herr die 31 millionen stecken aus der eigenen kasse schnitzt. da mach ich mir als gottlosem ein spasseken draus, dem gottgefälligen ein gebot ans ornat zu heften. das zehnte: Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgend etwas, das deinem Nächsten gehört.

 

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1 Antwort zu 88751 dächer für einen tempel

  1. Olaf sagt:

    Komisch….

    Das man diese Art des Vergleichs nicht in einem Tagesthemen-Kommentar zu hören bekommt. Er könnte die Zuschauer womöglich zum nachdenken anregen.

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