in florida haben sie john ferguson vergiftspritzt. der 65-jährige war 1978 wegen achtfachen mordes zum tode verurteilt worden. seither sass er in der todeszelle. macht 35 jahre. auf deutsche gepflogenheiten übertragen: einmal lebenslänglich und noch einmal lebenslänglich. dieses mal unter feststellung einer besonderen schwere der schuld. die giftspritze gibt’s bei uns nicht (mehr).
john ferguson war schizophren. mit ordentlich psychiatrie-erfahrung, ehe er abdrückte. krankheiten dieser art hindern unsere amerikanischen freunde eher selten an der exekution. gerne auch dann, wenn der delinquent, wie ferguson, schwarzer hautfarbe ist.
du wünschst dir noch einmal einen deutsch-amerikanischen vergleich? in den usa werden menschen wie john ferguson liquidiert, obwohl sie krank sind. bei uns wurden sie ermordet, weil sie krank waren.
Besser und treffender hätte es nicht formuliert werden können. Es tut wahrlich weh, diesem Trauerspiel mit unzählbar vielen Akten und ohne ein Ende zuzuschauen.
Wir, die wir einst so waren, schauen denen zu, die heute so sind. Und das allerschlimmste daran ist, dass ganz viel dafür getan wird, dass wir wieder so werden wie sie es jetzt sind.