Kein Schabernack mit Namen

Du sollst keinen Schabernack treiben mit Namen. Auch schwer wenn’s fällt. Alsdenn: Annegret Kramp-Karrenbauer soll Angela Merkels Favoritin sein als Nachfolgerin im schönen Amt der Bundeskanzlerin. Ursula von der Leyen wäre demnach vom Acker.

Wir werden an dieser Stelle, wie versprochen, Frau Kramp-Karrenbauer nicht mit kleinem „f“ buchstabieren. Frau Merkel verpassen wir kein großes „F“. Bei Frau von der Leyen verzichten wir auf die Buchstabenkombination „ai“. Hat’s ja vermutlich eh alles schon mal gegeben.

Was tatsächlich aufhorchen lässt, an dieser Meldung: Ursula von der Leyen ist/war allen Ernstes im Gespräch als Bundeskanzlerin? (Auch an dieser Stelle unterdrücken wir jegliche Bublerei mit Ernst. Mit Ernst Albrecht nämlich, Ursulas Vater, der vor Gerhard Schröder Ministerpräsident in Niedersachsen und auch mal als Kanzler im Gespräch war.)

Von der Leyen hat sieben Kinder. Die könnten familienintern einen eingetragenen Verein gründen, für den sieben Mitglieder mindestens vorausgesetzt werden, vom Gesetz. Aber qualifiziert das zur Kanzlerin? Merkel hat keine Kinder, Schröder keine eigenen und Kohl hat sich von seinen Buben quasi scheiden lassen.

Heiratstechnisch wäre Ursula veradelt. Aber seit 1971 hat sich der Adelsstand derer von der Leyen verflüchtigt. Aber sie will/wollte ja auch Kanzlerin werden und nicht Königin, die Sissi aus dem Verteidigungsministerium. Nur: „von der“ und Wunschwollen allein verleyen noch nicht die Eignung fürs dritthöchste Amt im deutschen Staate. (Entschuldigung fürs „verleyen“. Soll nicht wieder vorkommen.)

“Wir wissen alle, dass Fernsehen dick, dumm, traurig und gewalttätig macht“, hat das Bärchen 2006 formuliert. So oft, wie sie uns in den putzigsten Talk-Schaus daherbegegnet, müsste sie 35 Kilo Übergewicht mit sich herumschleppen; auf Fragen, deren Niveau eins höher liegt als der Tip zum kommenden Fußball-Weltmeister, würde sie die Antwort aus Unwissensgründen verweigern; dazuhin wäre sie chronisch depressiv und vorbestraft wegen schwerer Körperverletzung. Ehrlich indes: Medienschelte bei gleichzeitig massiver Medienpräsenz können im Anforderungskatalog einer Bundeskanzlerin, wenn überhaupt, in den Fußnoten gefunden werden. Ganz so einfach schwappt es sich dann doch nicht hinein, ins Kanzleramt.

Ob eine kinderfreundliche und auslandsfeindliche Bundeswehrreform die Aussichten verbessern? Es darf bezweifelt werden. Immerhin haben sich bislang keine Nörgler an Frau Doktorstitel gefunden. Das ist gut, da der Botschafts-Dienst im Vatikan bekanntermassen vergeben ist. Indes, die Mehrheit der deutschen Kanzler hatte das Amt auch ohne Promotion gestemmt. Dürfte also der Dr. med. ebenfalls nicht zwingend ins Amt führen.

Sei’s drum. Den oben angesprochenen Gerüchten nach hat es sich eh ausgekanzlerint für Ursula von der Leyen. Annegret Kramp-Karrenbauer ist angesagt. Weil die die Füße hochlegt und ein Buch liest, wenn die anderen Hühner angeregt und ausdauernd gackern. Genau: Eine Kanzlerin die lesen kann – dagegen könnte Frau von der Leyen auch mit fünf Vereinsmitgliedern und 37 Talk-Schauen mehr nicht anstinken. Nachgerade mit dem Lammert-Beutel gepudert wäre sie, sollte sie sich unter diesen Umständen weiterhin Chancen ausrechnen.

Lammert-Beutel? Da stimmt was nicht. – Sei’s drum. Wir beenden an dieser Stelle. Nicht allerdings ohne den Hinweis auf die nächste Folge. Sie beleuchtet die Frage: „Wie eigentlich schreibt sich Frau Leuthäuser-Schnarrenberger?“.

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