zum jahr

warum ich heute, zur abendstund, mir die neujahrsansprache der aktuell darstellenden bundeskanzlerin nicht gegeben habe? mir geht’s damit wie mit „diner for one“. find ich ehrlich gesagt wegen zu vieleren konsums auch nicht mehr lustig.

immerhin: so sicher ich bin, dass james mit den worten „i’ll do my very best“ in den kulissen verschwindet, so ohne jeden zweifel darf ich sein, dass frau doktor merkel uns zum schluss nur gutes wünscht.

und das wirft eine frage zu einem riesen haufen auf: wenn schon die intendantin des fachbemannten und –befrauten bundeskabinett nichts besseres weiss als uns was zu wünschen – wer bittschön soll dann tatsächlich was tun für unseiners? so richtig mit der hand am arm und grips im kopf?

kurz ehe ich vor der ansprache weggedrückt habe, sprach der herr tagesschau einen schönen satz: „die verhandlungen treten auf der stelle.“ ich weiss schon jetzt nicht mehr, ob es um syrien oder rumänien ging. aber diese sechs, grammatisch fehlerfrei zusammengefügten worte, sind ebenfalls von verräterischer qualität: nicht die menschen, die verhandeln, treten auf der stelle, sondern eben die verhandlungen. die haben sich demnach verselbständigt und führen ihr eigenleben ganz ohne den menschen, den lästig-überflüssigen. das ist dann ungefähr so als hättest du fünfzig liter sprit, aber keinen motor. da pflatscht der treibstoff auch ganz schön auf der stelle.

aufmacher der tagesschau: michael schumachers gesundheitszustand. sogar das seriöse aushängeschild phoenix bringt sondersendungen. also bittschön: wenn weltweit millionen von kindern hungers verrecken. wenn sich menschen aus not und aus bösartigkeit ebenso millionenfach aus dem leben schlagen, schiessen, metzeln, foltern, dann ist das den machern dieser tagesschau zum neuen jahr noch nicht mal einen nebensatz wert. ich werf das nicht dem schumacher vor, auch nicht den redakteuren. das ist die art von informationspolitik, die wir uns selbst zusammengequotet haben. so und nicht anders wollen wir’s.

alsdennheimer, keine wünsche an dieser stelle, keine gute besserung unbekannterweise und auch nicht die verzweifelte frage, warum niemand über meine stürze auf der piste berichtet. obwohl ich dort ebenso überzeugt ohne helm unterwegs bin wie bei der ausfahrt mit dem mountain-bike. ich werd mich der menschen erfreuen, die tatsächlich was machen. nicht die in-amt-und-würden-kastraten meine ich, sondern die streiter, die in ihrer anstrenung, das richtige zu tun, bereit sind, auch mal fehler zu machen.

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