einmal in die stadt pomeranzt

DSC_5328wenn einer eine reise reist. oder: vom eher land pomeranzten wir in die stadt. die grosse stadt. die weltstadt.

erstens: du musst dem navigator hinter der konsole mitteilen, dass er sich die gebührenpflichtige strecke ausgucken soll. weil sonst führt er dich schon in strassburg zu wegen, auf denen einstens die postkutschen hoppelten. auf denen schaffst du es aber vor weihnachten kaum bis nach paris.

zweitens: in paris musst du garagen-technisch nehmen, was du kriegst. auch wenn die auffahrt so eng ist, dass es bei der ausfahrt einen schmatzigen kratzer vorne rechts reicht. (da war aber schon einer. ist mir wurst.) und mir bleib fort von wegen tgv. damit hab ich mal auf einer hochzeitsreise soviel schlechte erfahrungen gemacht, dass die ehe gar nicht mehr besteht.

drittens: die hotel-buchung via internet kommt nicht immer an. dafür machen sie dir vor ort einen günstigeren preis als elektronisch angekündigt. allerdings sind sämtliche räume der herberge sehr viel kleiner als auf den eingestellten fotos gross. weil’s indes nur ums schlafen geht – kein problem.

viertens: für die metro-dauerkarte tun’s zwei zonen. fünf zonen sind zwar teurer, aber wo die hinreichen, willst du bestimmt nicht hin. disney-world zum beispiel. oder grossflughafen – auf den kannst du nämlich, kratzer hin oder her, dein auto nicht mitnehmen.

fünftens, jetzt kommt’s: du bist ja extra und unter dem vorwand der weltberühmten ausstellung “paris photo” losgerädert. die geht von donnerstag bis sonntag und ist jeweils zwischen 12.30 und 18 uhr geöffnet. im “grand palais”. wenn du dich am letzten aussstellungstag auf paris einlässt, sind der möglichkeiten überschaubar wenige. du stellst dich in der der metrostation nächstgelegenen schlange an und trippelst. ein paar viele andere trippeln auch. eine halbe stunde. eine stunde. nach zwei stunden wollen zwei blondchen reindrängeln: da kannste dich von deinen vorstellungen, die französische gelassenheit betreffend, aufs herzlichste verabschieden. nach zweieinhalb stunden schlurfst du in aller seelenruhe an der zweiten kontrollstelle vorbei ins palais. hier riecht’s, für eine fotoausstellung eher untypisch, nach parfüm. auch will keiner dein geld. dafür aber bekommst du einen ausstellungs-leitfaden, auf dem steht in präge-druck “miss dior”. der freundliche saalwächter bestätigt deine schlimmsten befürchtungen. nach zweieinhalb stunden schlange-stehen bist du in einer christian-dior-ausstellung gelandet. zur photo-ausstellung geht’s – im selben gebäude – durch den eingang ums eck. mit welch geschick und verzweiflung wir dort die warte-schlange ausgetrickst haben, sei an dieser stelle verschwiegen. sonst macht’s ja  nächstes jahr jeder so. immerhin nehmen sie am eingang unser geld und schliessen auch nicht um 18 uhr. die ausstellung selbst ist schlicht genial.

sechstens: paris ist jeden schritt platten fusses wert. und wenn du morgens, zur stunde der ersten zigarette, feststellst, dass sie dir in der metro deine zigaretten-dose (ein geschenk) und dein feuerzeug (auch ein geschenk) aus der jackentasche gemopsfingert haben, sei nicht traurig. im letzten café, an der place opéra, in dem du gestern gesessen hast, haben sie dose wie zeug, das du liegen liesst, aufbewahrt. ich entschuldige mich hiermit aufrichtig und ernst gemeint bei allen pariser taschendieben.

siebtens: wenn du es auf dem deutschen reststück durch alle staus und baustellen nach hause geschafft hast, ist es daheim auch wieder schön. nur, dass alle schwäbisch schwätzen.

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2 Antworten zu einmal in die stadt pomeranzt

  1. Olaf sagt:

    Ich wollt’, ich wär’ dabei gewesen… ;o)

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