Kampf gegen den Terrorismus

Kampf gegen den Terrorismus. Schon mal drüber nachgedacht?

Videoüberwachungen an Plätzen und Straßen – Kampf gegen den Terrorismus.

Daten auf Vorrat zu speichern. Schnüffeleien auf Festplatten zu sperren, weil dem Gutmenschen von heute morgen ja die Eckzähne des Bösbuben wachsen könnten – Kampf gegen den Terrorismus.

Unbemannte Flugobjekte, bewaffnet wie Schwarzenegger in seinen trübsten Film-Zeiten. Angriffe auf harmlose Zivilisten – Kampf gegen den Terrorismus.

Unterstützung für das Assad-Regime in Syrien – Kampf gegen den Terrorismus.

Keine Unterstützung für das Assad-Regime in Syrien – Kampf gegen den Terrorismus.

Einmarschieren in Irak und Afghanistan – Kampf gegen den Terrorismus.

Truppenabzug aus Irak und Afghanistan – Kampf gegen den Terrorismus.

Aber was, bittschön, ist das: Terrorismus? Terrorismus ist eine begründende Erklärung, die jede Erklärung überflüssig macht. Wir dürfen uns selbst ein Bild phantasieren. Ganz nach individueller Lage im Denkhirn. Der Terrorist auf der Königsstraße könnte ein Islamist sein. Oder ein Nazi. Oder ein Ausflügler, der zuhause Wertstoffe in den Restmüll-Eimer tritt. Unsere Innenminister äußern sich dazu nicht. Kampf gegen den Terrorismus – reicht völlig.

Terrorismus – ein Terminus schillernder als das leistungsstärkste Chamäleon. Und viel älter als mancher denkt. 1945 unterstützten die Amerikaner Vietnam im Krieg mit Japan. Kampf gegen den Terrorismus. Noch im gleichen Jahr schlugen sich die Vereinigten Staaten auf die Seite der Franzosen, die die Freiheitsbewegung der Vietnamesen bekriegten. Kampf gegen den Terrorismus.

Mit Saddam Hussein wider den Iran – Kampf gegen den Terrorismus.

Gegen Hussein im Irak – Kampf gegen den Terrorismus.

Dazwischen so was Srebrenica – Kampf gegen den Terrorimus. Aus jeder Sicht der Dinge.

In den modernen Kriegen kommen auf zwei tote Soldaten acht Zivilisten. Alte Menschen, junge, Frauen, Männer. Was die Demographie halt so hergibt. Im Ersten Weltkrieg waren die Verhältnisse noch umgekehrt.

Kampf gegen den Terrorismus – das ist meistens wenn die Kassen der Büchsenmacher klingeln. Und wenn die, die beschützt werden sollen, mit ihrem Blut bezahlen.

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3 Antworten zu Kampf gegen den Terrorismus

  1. Michael sagt:

    Und wer ist Terrorist? Das bestimmt der jeweils Machthabende. Und wer sich in der Nähe befindet, ist einer. (in der Nähe von was genau, das definiert der jeweils Machtmissbrauchende nach Tagespolitik). Immerhin wird das noch per SMS mitgeteilt, und es kommt noch nicht direkt das Erschießungskommando:

    Dear subscriber, you are registered as a participant in a mass disturbance.

    http://motherboard.vice.com/en_ca/blog/maybe-the-most-orwellian-text-message-ever-sent
    (via fefe)

  2. Olaf sagt:

    @ Michael, spätestens wenn Du so eine Nachricht bekommen hast weißt Du, dass es im Kampf gegen die eigene Regierung kein Zurück mehr gibt.

    Kannst Du dich erinnern (klar kannst Du), als in Dresden flächendeckend und ohne Ansehen der Person und deren Handlungen die Mobilfunkdaten abgeschnorchelt und gespeichert wurden? Ja, es wurde als rechtswidrig eingestuft. Zurückgetreten ist aber niemand, es hatte also keine Konsequenzen. So gesehen sind wir alle ein bisschen ukrainisch. Oder?

    http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/demo-in-dresden-landgericht-nennt-handy-ueberwachung-illegal-a-896419.html

    @ Veit, Dir sind hoffentlich zwei Dinge klar. 1. Du bist ein Terrorist. 2. Dieser Artikel wird Dir gerade geklaut, in meinem Blog geklebt und an mindestens 12 Leute per Mail weitergeschickt.

    Hut ab, mein Bester! Ich unterschreibe jeden einzelnen Satz – zwei Mal.

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