die verleiher aus dem verteidigungsministerium

Der Bundesrechnungshof ist mal wieder die Bücher durchgegangen. Wo der Staat, in diesem Fall repräsentiert durch unsere sorgfältig gewählten Regierungen und Gesetzgeber, Geld ausgibt, das auch verbrannt – ersatzweise zum Fenster rausgeworfen – hätte werden können. Weil’s ebenso überflüssig investiert wurde wie fruchtlos.

Da sticht dem klammen Beobachter beispielshalber ein 92 Millionen-Bröckele des Verteidugngsministeriums ins Auge. Nicht näher bezeichnete Gerätschaften, die das Ministerium ausgeliehen hat, jetzt aber nicht mehr weiss, an wen. Der pfiffige Beobachter empfiehlt darob, sich anzuschauen, was weggepumpt wurde. Wegen möglicher Rückschlüsse auf den Pump-Nehmer. Aber ach. Im Hause de Maizière wissen sie nicht mehr nur an wen sondern auch nicht mehr was.

Das öffnet Spekulationen natürlich Tür und Luken. Gehen wir mal davon aus, dass die Bundeswehr für 92 Millionen weder Bleistift-Spitzer, noch Ärmelschoner und auch keine Schulterklappen verliehen hat. Was für Leih-Gut also könnte Bittstellern reizvoll erscheinen? Was macht die Bundeswehr interessant?

Legen wir mal zugrunde, dass die Bundeswehr, weitgehend ja noch eine Männergesellschaft, dem Grundsatz des deutschen Macho huldigt, keine Autos und keine Frauen zu verleihen (nun ja: Ich verleihe kein Auto und keine CDs. Um eine Frau zu verleihen, müsste ich erst mal…). Zu vermietleihen also haben die Herren keine Unteroffiziersanwärterinnen und auch keine Opel aus der Dienstgarage.

Aber wie ist es um andere Fahrzeuge bestellt? Wie Schützenpanzer. Oder um Waffen? So ein hübsches Arsenal an Boden-Boden-Raketen ist doch auf den Brandherden dieser Welt gerne gesehen – sie leisten sich ja sonst nichts, die Kriegsherren. Vorstellbar auch, dass sich die Warlords ein paar Six-Packs an Maschinengewehren aus Bundeswehrbeständen geliehen haben. Da lassen sich die Opiumfelder in Afghanistan gleich nochmal so effizient gegen unbotmäßiges Betreten schützen.

Völlig kirre kannst werden bei der Überlegung, dass vielleicht die somalischen Piraten… Da müsste Herr de Maizière dann jeden Abend beten, dass seine Jungs nicht mehr ausgeliehen haben, als sie selbst dann noch zurückschiessen können.

Zum guten Glück sind die Saudis vermutlich nicht unter den Ausleihern. Die sind zwar bekannt dafür, dass sie die Menschenrechte nicht nur mit Füssen treten, sondern sie mit allen denkbaren Gerätschaften der modernen Waffentechnik zu Konfetti schreddern. Aber, dick unterstrichenes Aber, die Saudis sind gott sei Dank auch bekannt dafür, dass sie sich so was nicht ausleihen. Sie kaufen es. Und das ist schliesslich was ganz was anderes.

 

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